Informative Buschwanderungen – Walking Safaris in Südafrika

Walking Safari / Bush Walk

Informative Buschwanderungen

Foto mit freundlicher Genehmigung des Shamwari Game Reserve

Begleitet wird man von einem erfahrenen Ranger (mit Gewehr bewaffnet) und einem Tracker. Beide teilen ihr umfangreiches Wissen und ihre Leidenschaft für den südafrikanischen Busch mit ihren Gästen.

Eins werden mit der Natur – eine Buschwanderung beziehungsweise eine Walking Safari in Südafrika ist ein einzigartiges Erlebnis. Schritt für Schritt kann man mehr über die Flora, Fauna, Geologie und Geschichte des jeweiligen Wildreservats lernen.

Auf einer Walking Safari kann man die Klänge der südafrikanischen Wildnis viel besser wahrnehmen, da man sich leise verhält und die Ruhe nicht durch einen laufenden Motor eines Land Rovers gestört wird. Außerdem gelangt man zu Fuß in bestimmte Gebiete, die man auf einem Game Drive nie gesehen hätte.

Je nach Wildreservat und Lodge gelten bestimmte Altersbeschränkungen für eine Walking Safari. Meist dürfen Kinder ab 12 Jahren in Begleitung der Eltern teilnehmen. Manchmal muss man aber auch mindestens 16 oder 18 Jahre alt sein – je nach Region und auf welches Großwild man dort treffen könnte.

Im Gänsemarsch durch die südafrikanische Wildnis

Eine Buschwanderung findet meist am frühen Morgen zum Sonnenaufgang statt. Manchmal werden auch Walking Safaris zum Sonnenuntergang angeboten. Im Gänsemarsch läuft man durch wunderschöne Fynbos-Landschaften oder Akazienbäume, vorbei an Termitenhügeln oder verschiedenen Wasserstellen.

Ein erfahrener Ranger / Guide (mit Gewehr) führt die Gruppe an und ein Back-up Tracker befindet sich am Ende (hinter dem letzten Teilnehmer). Man sollte unbedingt im Gänsemarsch laufen, da man dann sicherer ist. Der Ranger am Anfang der Gruppe macht quasi den Weg frei und testet aus, wo man sicher langlaufen kann (man will ja nicht in ein verdecktes Loch im Boden fallen oder auf einen Skorpion treten).

Der Ranger und Tracker liest die Fährten und beobachtet das Geschehen und jeden wackelnden Grashalm um sie herum sehr genau. Sie schauen auch, aus welcher Richtung der Wind weht (da die Tiere den Geruch von Menschen sehr schnell wahrnehmen können).

Auf einer Buschwanderung sollte man sich ruhig verhalten. Lautes Gerede oder der Freudenschrei beim Entdecken der ersten Tierart sind eher kontraproduktiv und verschrecken die Tiere nur.

Fernglas, Sonnenhut, Wasser, feste Schuhe, Kleidung in Erdtönen

Obwohl es nach dem Start am kühlen Morgen schnell warm werden kann, empfiehlt sich für eine Walking Safari trotzdem ein langärmliges, dünnes Shirt und eine lange Hose. Dies dient zum Schutz vor Dornen und Insektenstichen. Ein gewisses Fitness-Level für einen Spaziergang bei afrikanischen Temperaturen sollte auch vorhanden sein.

Kleidung in Erdtönen ist für eine Buschwanderung am besten. Außerdem sollte man festes Schuhwerk tragen und an einen Sonnenhut mit breitem Kragen (oder wenigstens ein Base-Cap) und eine Sonnenbrille denken. In den Malariagebieten im Nordosten von Südafrika ist es empfehlenswert, sich vor Antritt der Buschwanderungen mit Insektenabwehrmitteln einzusprühen.

Ein kleiner Rucksack zum Mitnehmen einer Wasserflasche ist auch immer eine gute Idee. Darin kann man dann auch seine Kamera verstauen. Ein Fernglas ist auf einer Walking Safari unverzichtbar, denn manchmal sind die wilden Tiere sehr weit entfernt, man möchte aber trotzdem einen Blick erhaschen.

Pflanzen, Vögel und Insekten

Auf einer Buschwanderung geht es darum, auch die kleinen oder versteckten Dinge in der südafrikanischen Wildnis wahrzunehmen. Man kann viele farbenfrohe Insekten, bunte Blumen und interessante Pflanzenarten entdecken. Eventuell trifft man ja sogar auf die „Kleinen Fünf“ („Little Five“).

Die Guides liefern auch viele interessante Informationen zu den verschiedensten Pflanzenarten, die oft medizinische Heilkräfte haben. Man kann viel über deren Verwendung durch die Einheimischen erfahren.

Die Beobachtung von Vögeln steht auf einer Walking Safari in Südafrika natürlich auch mit auf dem Programm. Begehrt ist immer ein Foto der bunten Gabelracke. Eventuell trifft man auch auf einen Gelbschnabeltoko, ein paar Webervögel oder einen Sekretär-Vogel. Je nach Wildreservat läuft einem vielleicht auch ein Vogel-Strauß vor die Linse.

Ab und zu sieht man einen Greifvogel, der auf einem Baumstumpf sitzt. In einem wasserreichen Reservat kann man auch den Schrei eines Seeadlers hören oder einen Stoch im Flug bewundern.

Spuren und Zeichen lesen

Auf einer Buschwanderung geht es darum, die kleinsten Hinweise wahrzunehmen, die auf das Vorkommen von Tieren hinweisen könnten. Zerkratzte Rinde an Bäumen, heruntergefallene oder angefressene Früchte, frischer Dung oder der Alarmruf eines Vogels – all dies sind Zeichen, auf die die Guides achten.

Es gilt also: Augen und Ohren auf. Eventuell ragt auch mal der Hals einer Giraffe aus einem Gebüsch hervor oder man hört einen donnernden Klang – dies ist dann vielleicht eine Zebraherde, die gerade an einem vorbeirennt.

Vielleicht findet man weißgefärbten Kot, dies deutet dann darauf hin, dass ein Knochenfresser (z.B. eine Hyäne) eine leckere Mahlzeit genossen hat und diese dort ausgeschieden hat. Die weiße Farbe im Kot entsteht durch den Kalk, den die Knochen enthalten.

Der Ranger und Tracker können auch genau bestimmen, wie alt die jeweiligen Fährten sind – je nachdem wie ausgetrocknet und tief die Spuren sind.

Großwild aus sicherem Abstand beobachten

Bei den „Big Five“ muss man natürlich einen gewissen Sicherheitsabstand einhalten. Einem alten Büffel, der sich alleine aufhält, sollte man nie zu nahe kommen, da dieser recht schnell aggressiv werden kann und sein Revier verteidigen will. Ein Spitzmaulnashorn kann auch ziemlich schnell rennen und angriffslustig werden.

Auf einer Buschwanderung hat man manchmal auch die Chance, Elefanten oder Löwen zu beobachten – allerdings aus sicherer Entfernung. Die wilden Tiere sollte man auf keinen Fall stören.

Es ist definitiv ein einzigartiges Erlebnis, die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt nicht nur aus einem Land Rover aus zu beobachten, sondern sie auf einer spannenden und informativen Wanderung durch den südafrikanischen Busch zu erkunden.

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