Pflanzenarten auf Safari in Südafrika

Flora in Südafrika

pflanzenarten auf safari

Foto mit freundlicher Genehmigung des Amakhala Game Reserve

Südafrika ist ein riesiges Land mit einer Fläche von ca. 1,2 Millionen km². Es bietet daher genug Platz für die 20.000 verschiedenen Pflanzenarten, die man hier vorfindet. Da die Wildreservate über das ganze Land verteilt sind – vom Westkap, der Garden Route und dem Ostkap bis nach KwaZulu-Natal, Mpumalanga oder Limpopo – unterscheidet sich natürlich die Vegetation in den Safari Parks.

Südafrika ist in 9 Biome (Ökosysteme) unterteilt: Fynbos, Sukkulenten Karoo, Nama Karoo, Graslandschaften, Savannen, Dickicht, Wald, Küstengebiete am Indischen Ozean sowie Wüste. Ein Biom wird von den vorherrschenden Pflanzenarten bestimmt. Viele Wildreservate in Südafrika bestehen aus mehreren Biomen.

Dieser Artikel soll keine exakte Beschreibung jedes einzelnen Bioms und dessen haargenauer geografischer Lage sein, sondern nur als grobe Übersicht dienen.

Quelle: pza.sanbi.org

9 Biome in Südafrika

  • Fynbos
  • Sukkulenten Karoo
  • Nama Karoo
  • Graslandschaften
  • Savannen
  • Dickicht
  • Waldgebiete (Küstenwald und Afromontane Wald)
  • Küstenstreifen am Indischen Ozean (Feuchtgebiete und Flussmündungen)
  • Wüste

Welche Pflanzenarten gibt es in den verschiedenen Wildreservaten

Im Addo-Elefanten-Nationalpark in der Ostkap-Provinz gibt es allein schon 5 verschiedene Biome: Dickicht, Waldgebiete, Fynbos, Nama Karoo und einen Küstenstreifen am Indischen Ozean.

In den Safari Parks nahe Kapstadt und auf der Garden Route wird man auf Fynbos-Landschaften treffen – aber nicht auf Marula- oder Akazienbäume. Letztere sind typisch für die Savannengebiete im Norden und Nordosten des Landes (z.B. Krüger Nationalpark). Savannen bedecken ein Drittel des Landes und sind damit das größte Biom in Südafrika.

Küstenwälder sowie Feuchtgebiete sind typisch für KwaZulu-Natal (St. Lucia, iSimangaliso Wetland Park). Der Hluhlue-Imfolozi Park besteht hauptsächlich aus Grasländern und ein paar Waldgebieten. In der Karoo wachsen wasserspeichernde Pflanzen, beispielsweise Aloe- und Kaktusarten, sowie kleine Büsche und Sträucher (z.B. Inverdoorn oder Sanbona Game Reserve).

Eine Safari in einem der Game Reserves nahe Kapstadt oder auf der Garden Route unterscheidet sich daher in Bezug auf die Flora erheblich von einer Safari im Krüger Nationalpark in Mpumalanga oder dem iSimangaliso Wetland Park in KwaZulu-Natal.

Interessante Bäume und Pflanzenarten

Savannenlandschaften im Nordosten von Südafrika (z.B. Krüger Nationalpark)

Akazien

Typisch für die südafrikanischen Savannen sind Akazienbäume. Eine der wohl am meisten fotografierten Baumarten auf einer Safari in Südafrika ist die Schirmakazie, deren breite Krone wirklich aussieht wie ein Regenschirm. Im Englischen heißt diese Baumart daher auch „Umbrella Thorn Tree“.

Die Samen der Schirmakazien sind ein köstliches Mahl für Elefanten, Kudus, Impalas oder Nashörner. Elefanten fressen auch gern die Baumrinde. Weitere Akazienarten, die im Krüger Nationalpark wachsen, sind beispielsweise der Krokodilbaum („Knob Thorn Acacia“) oder auch die Fieberakazie (“Fever Tree”).

Typisch für Akaziengewächse sind ihre Dornen. Auf einem Game Drive oder einer Buschwanderung in Südafrika sollte man festes Schuhwerk tragen, man will ja nicht beim Aussteigen (Sundowner Stopp) oder beim Durchqueren von Akaziengestrüpp ein paar Dornen im Fuß oder im Arm haben.

Marulabaum

Maralubäume findet man im „Lowveld“ vom Mpumalanga – am Rand von Plateaus und in der Nähe von Akazienbäumen. Sie bevorzugen sandigen Boden und können bis zu 18m hoch werden. Ihre Früchte sind beliebt bei Warzenschweinen oder Elefanten.

Interessant an den Marulabäumen ist, dass sie in weibliche und männliche Bäume unterteilt werden. Die weiblichen Bäume tragen Früchte und die Männlichen haben Blüten. In Südafrika sind sie auch als Hochzeitsbäume („Marriage Trees“) bekannt. Es heißt, dass alle, die unter den Zweigen eines Marulabaums heiraten, mit viel Lebenskraft und Fruchtbarkeit gesegnet sind.

Die Früchte enthalten sehr viel Vitamin C und Mineralien. Die Einheimischen nutzen die innere Rinde, um Seile anzufertigen. Außerdem hat die Rinde auch noch einen medizinischen Nutzen.

Natürlich denken Einige beim Wort „Marula“ auch an das fast gleichnamige alkoholische Getränk, das auf einer Safari gern vom Ranger bei einer Pause im Busch ausgeschenkt wird (und aus den Früchten des Marulabaums hergestellt wird).

Affenbrotbaum („Baobab“)

Beim Anblick eines Affenbrotbaums denkt man, er steht auf dem Kopf. Es sieht so aus, also ob seine Wurzel in die Höhe ragt. Diese Baumart wächst sehr langsam und kann sehr alt werden (über 1000 Jahre). Angeblich ist das älteste Exemplar, das sich in der Stadt Musina (Limpopo-Provinz) befindet, sogar 4500 Jahre alt.

Die Früchte enthalten sehr viel Vitamin C und sind bei Affen und Elefanten sehr beliebt. Die Rinde des Affenbrotbaumes sowie seine Blätter und das Öl, das aus den Samen gewonnen wird, finden in vielen Kosmetikprodukten (z.B. Cremes und Bodylotions) Verwendung.

Affenbrotbäume kann man vereinzelt in der Mpumalanga-Provinz antreffen. Hauptsächlich wachsen sie in der Limpopo-Provinz im Musina Naturreservat, das sich in der Nähe der Soutpansberg Mountains befindet.

Ein Affenbrotbaum kann bis zu 25m hoch werden und seine Krone, die wie eine Wurzel aussieht, bis zu 28 m breit werden.

Leberwurstbaum („Sausage Tree“)

Der Namensgebung dieses Baumes entstand aufgrund der langen herunterhängenden grauen oder hellbraunen Früchte, die wie eine Wurst aussehen und bis zu einem Meter lang und 10 kg schwer werden. Solch eine Frucht sollte einem also nicht auf den Kopf fallen.

Den Leberwurstbaum findet man im nördlichen und nordöstlichen Teil von Südafrika sowie in Botswana oder auch Namibia. Diese bis zu 20m hohe Baumart bevorzugt Feuchtsavannen und wächst oft in der Nähe von Flüssen.

Aus den Früchten, die gerne von Pavianen, Warzenscheinen, Zebras oder Elefanten verspeist werden, wird auch ein Öl hergestellt, das von der einheimischen Bevölkerung zur Behandlung von Hauterkrankungen eingesetzt wird.

Feuchtgebieten in KwaZulu-Natal (z.B. iSimangaliso Wetland Park, St. Lucia)

  • Mangrovenbäume, Sumpfgebiete
  • Palmen und Schilfrohr
  • Blumenarten: Seerosen, Lilien oder Hibiskus

Typisch für die Feuchtgebiete in KwaZulu-Natal sind die Mangrovenbäume, Marschländer und hohen Schilfgräser. Außerdem wachsen hier auch Palmen und die verschiedensten Blumenarten. Auf einer Boots-Safari in St. Lucia sollte man also nicht nur nach Nilpferden, sondern auch den verschiedensten Pflanzenarten Ausschau halten.

Fynbos (z.B. Westkap und Garden Route)

  • Aloe-Arten
  • Orchideen
  • Protea-Arten
  • Freesien
  • Pelargonien
  • Erikagewächse
  • Schilfgewächse

Die Fynbos-Vegetation in Südafrika ist typisch für die Kap-Region und die Garden Route. Der Name Fynbos bedeutet „feiner Busch“. Es gibt zwei verschiedenen Arten von Fynbos: Küsten-Fynbos und Inlands-Fynbos.

Das Fynbos-Biom besteht aus ca. 8000 verschiedenen Pflanzenarten. Diese unglaubliche Vielfalt macht diese Region, die auch als „Cape Floral Kingdom“ bekannt ist, zum artenreichsten Pflanzenkönigreich der Welt.

Die Vegetation besteht zum Großteil aus Hartlaubgewächsen und niedrigen Büschen. Man findet hier aber auch wunderschöne Blumen, zum Beispiel die südafrikanische Nationalblume – die Königsprotea.