Vergleich: Geführte Safari und Selbstfahrer-Safari

Vergleich

Geführte Safari Vs. Selbstfahrer-Safari

Foto mit freundlicher Genehmigung des Botlierskop Game Reserve

Wer auf eine Safari in Südafrika gehen will, kann zwischen einer individuellen Selbstfahrer-Safari und einem organisierten Game Drive mit einem fachkundigen Ranger wählen. Um herauszufinden, welche dieser beiden Safari-Stile besser zu einem passt, sollte man sich im Vorab ein paar Fragen stellen:

Will man die Strecke und die Fahrzeiten lieber selber planen oder lässt man die Lodge und den Safari Guide alles regeln? Wo gibt es bessere Fotomöglichkeiten und Tiersichtungen? Kennt man sich im Falle einer eventuellen Gefahrensituation gut genug aus, um richtig zu handeln? Will man selber ein safaritaugliches Fahrzeug mieten oder möchte man sich im Land Rover der Lodge einfach nur zurücklehnen und den interessanten Infos des Rangers lauschen?

Je nach Lust und Laune (und natürlich auch je nach Geldbeutel) kann man entscheiden, ob einem eine individuelle Selbstfahrer-Safari oder eine geführte Safari in Südafrika besser gefällt. Wenn man die Möglichkeit dazu hat, sollte man einfach beide Safari-Stile einmal ausprobieren.

Hier sind ein paar Vor- und Nachteile eines geführten Game Drives mit einem erfahrenen Ranger im Vergleich zu einer Selbstfahrer-Safari aufgelistet.

Geführte Safari mit einem erfahrenen Ranger

Bei einer geführten Safari gibt es natürlich auch noch einmal gewisse Unterschiede zwischen den Pirschfahrten von einer 5-Sterne Luxus-Lodge und einer budget-freundlicheren Lodge. Generell hat man aber einen kompetenten Ranger / Safari Guide an seiner Seite und muss nichts organisieren.

Eine geführte Safari kostet natürlich um Einiges mehr als eine Selbstfahrer-Safari – im Gegenzug erhält man aber viele interessante Informationen über die Tier- und Pflanzenwelt des jeweiligen Wildreservats sowie die Möglichkeit zu einem Sundowner Stopp mitten in der Wildnis.

Vorteile der geführten Safari:

  • Ranger: der erfahrene Ranger / Safari Guide kennt den südafrikanischen Busch und das Verhalten der Tiere in- und auswendig
  • Man erhält interessante Informationen und Fakten zu den verschiedenen Tier- und Pflanzenarten oder auch zur Geschichte des Safari-Parks
  • Luxus-Lodges: die Ranger einer Lodge bzw. eines Wildreservates sind durch Funk verbunden und wissen daher genau, wo sich welche Tiere aufhalten
  • Luxus-Lodges: Tracker – manchmal sitzt auch ein Spurenleser ganz vorne auf dem Land Rover
  • Luxus-Lodges: es werden verschiedene Strecken abgefahren, damit es abwechslungsreich ist bzw. je nachdem, wo es Tiersichtungen gab oder wo bestimmte Tiere erwartet werden
  • Es gibt bessere Chancen, Tiere auch wirklich zu sehen und die Big Five auf der Liste abhaken zu können
  • Offroad-Fahren ist erlaubt in manchen Reservaten – die Land Rover sind auch viel besser geeignet im abwegigen Terrain
  • Bessere und freie Sicht im offenen Safari-Fahrzeug – es gibt erhöhte Sitze (und ein Dach im Fall von Regen)
  • Bessere Fotomöglichkeiten (keine Fensterscheiben im Weg, man sitzt höher als in einem normalen Auto) und die geschulten Ranger positionieren die Land Rover meistens auch so gut, dass man die perfekte Sonneneinstrahlung hat
  • Luxus-Lodges: es gibt nur ca. 2-3 Safari-Fahrzeuge auf einmal an einer Sichtung und die Ranger manövrieren die Land Rover geschickt in verschiedenen Positionen, damit man die wilden Tiere auch aus verschiedenen Perspektiven beobachten kann
  • Sundowner Stopps und Snacks im Busch – die Safari Guides kennen die besten Plätze für einen Sundowner Stopp und vergewissern sich vorher über Funk, dass man dort sicher ist und gerade kein Löwe in der Gegend herumläuft. Man hat also die perfekte Chance, den Sonnenuntergang mitten im Busch zu bewundern und kann nebenbei einen gut gekühlten Drink genießen und ein paar Snacks zu sich nehmen
  • Nicht selber fahren müssen – der Ranger fährt und kennt sich mit dem Terrain und auch in eventuellen Gefahrensituationen oder bei einer Reifenpanne sehr gut aus (er kennt auch alle Wege und Seitenstraßen und kann das Fahrzeug perfekt beherrschen und beispielsweise lange rückwärtsfahren, falls man einem Elefantenbullen Platz machen muss).
  • Entspannen und Genießen – man kann sich also einfach nur zurücklehnen und komplett entspannen (man muss sich um nichts Gedanken machen und kann einfach nur die Tiere beobachten und die Landschaft genießen)

Nachteile der geführten Safari:

  • Keine freie Einteilung der Route – aber die erfahrenen Ranger suchen immer die besten Strecken und sprechen sich ab, wo und wann welche Tiere gesichtet wurden
  • Vorgegebene Zeiten für die Game Drives in den Lodges (aber diese werden meistens so gelegt, dass man eben die besten Chancen auf wunderbare Tiersichtungen hat – früh am Morgen zum Sonnenaufgang und am späten Nachmittag bzw. zum Sonnenuntergang)
  • Vorgegebene Länge bei einer Sichtung zum Zwecke des Schutzes der Tiere (Luxus-Lodges: die Ranger bieten den Gästen aber perfekte Fotomöglichkeiten und sehr gute Infos, die Zeit ist also völlig ausreichend. Bei billigeren Lodges ist die Zeit pro Fahrzeug an einer Tiersichtung meist kürzer)
  • Kosten / Preis: Geführte Safaris sind meist teuer (besonders natürlich in den 5-Sterne Luxus-Lodges in Südafrika, dafür bieten sie aber ein einmaliges Safari-Erlebnis)
  • Fremde Leute im Fahrzeug: Man muss sich mit anderen Safari-Gästen das Fahrzeug teilen, kann dadurch aber auch neue Freundschaften schließen (manchmal gibt es auch die Möglichkeit, eine private Safari (nur für die Familie oder Freunde) zu buchen)
  • Billigere Safari Lodges: Viele Leute in einem Fahrzeug, eventuell ist der Kopf des Vordermannes im Weg, wenn man ein Bild machen möchte

Selbstfahrer-Safari

Eine Selbstfahrer-Safari in Südafrika ist meist kostengünstiger und kann komplett individuell gestaltet werden. Dafür muss man aber die Organisation und Routenplanung alleine übernehmen. Man erhält auch keine Informationen über Tiere oder Pflanzen. Besonders wichtig ist: Bitte nie zwischen ein Tierbaby und seine Mutter geraten. Die wilden Tiere haben Vorfahrt und man sollte ihnen immer genug Platz und einen „Fluchtweg“ lassen.

Vorteile der Selbstfahrer-Safari:

  • Kostengünstiger (allerdings muss eventuell der Preis für eine Automiete mit eingerechnet werden)
  • Individuelle Gestaltung der Route
  • Freie Zeiteinteilung (man kann auch mal ausschlafen, später losfahren und dafür länger unterwegs sein)
  • Man kann sich länger bei den Sichtungen aufhalten oder später auch noch einmal dahin zurückfahren
  • Familie / Freunde im Auto – man muss sein Safari-Erlebnis nicht mit fremden Leuten teilen

Nachteile der Selbstfahrer-Safari:

  • Pausen bzw. Stopps nur in eingezäunten / sicheren Orten oder Rest Camps (nicht unbedingt mitten im südafrikanischen Busch)
  • Keine Experten-Infos von einem Ranger (man sollte sich verschiedene Bücher und Broschüren über Tiere und Pflanzen mitnehmen)
  • Straßenkarten des Wildreservats sollten vor der ersten Safari-Fahrt besorgt werden, da einem niemand eine Route vorgibt
  • Man weiß nicht genau, wo sich Tiere aufhalten, kann keine Spuren lesen oder übersieht eventuell ein Tier, das sich im Gebüsch versteckt (das ansonsten von einem Ranger oder Tracker entdeckt worden wäre)
  • Viele Fahrzeuge halten zur gleichen Zeit an den Sichtungsorten (oft unübersichtlich, schlechte Sicht, Gedränge, Wartezeiten)
  • Kein Wissen in Bezug darauf, wo sich die Tiere befinden (außer man spricht mit dem Fahrer eines entgegenkommenden Fahrzeugs und fragt nach, ob dieser unterwegs etwas Spannendes gesehen hat – im Krüger Nationalpark gibt es auch Anschlagtafeln, die die Orte der letzten Sichtungen für verschiedene Tierarten aufzeigen)
  • Wenig Wissen in Bezug auf das Verhalten von Tieren – gute Fahrkenntnisse müssen vorhanden sein (z.B. falls ein Elefant auf einen zustürmen sollte)
  • Ein normales geschlossenes Auto ist niedriger als ein Land Rover, daher übersieht man eventuell ein paar Tiere
  • Schlechtere Fotografie-Möglichkeiten (im Gegensatz zum erhöhten und offenen Land Rover kann nur durch die offenen Seitenfenster fotografieren)
  • Kein Offroad-Fahren möglich: man muss auf den vorgegebenen Straßen / Wegen bleiben und hat damit weniger Möglichkeiten, die Tiere aus nächster Nähe sehen zu können
  • Organisation: die Safari muss selber geplant werden, man muss Eintrittskarten für den Safari Park rechtzeitig besorgen, ein Auto mieten, Verpflegung mitnehmen
  • Keine vorbereiteten Sundowner Stopps oder Drinks und Snacks im Busch – man muss seinen eigenen Proviant mitnehmen (Kühltruhe vorbereiten) und muss im Auto essen (oder in Rest Camps), darf aber nicht mitten in der Wildnis aussteigen
  • Auto mieten (eventuell Allrad) – je nach Safari-Region
  • Bei einer Autopanne oder einer anderen Situation, in der man eventuell Hilfe benötigen würde, ist man auf sich allein gestellt (oder auf die Hilfe andere Selbstfahrer in der Nähe)