Fehlverhalten auf Safari bzw. auf einem Game Drive

Auf Safari

Fehlverhalten

Foto mit freundlicher Genehmigung des Lalibela Game Reserve

Welche Dinge sollte man auf einem Game Drive beziehungsweise einer Safari unbedingt vermeiden? Wie sollte man sich nicht verhalten oder was sollte man eventuell nicht verpassen?

Hierbei geht es hauptsächlich um die eigene Sicherheit, aber auch um den Schutz der wilden Tiere und der Umwelt sowie der Akzeptanz der Interessen der anderen Gäste. Behält man diese Dinge im Auge, steht einem atemberaubenden Safarierlebnis in Südafrika nichts mehr im Weg.

Was sollte man also machen, um ein Fehlverhalten auf einer Safari bzw. einem Game Drive zu vermeiden?

Nicht die Sicherheitsanweisungen des Rangers ignorieren

Das A und O auf einer Pirschfahrt ist, dass man sich an die Sicherheitsanweisungen des Rangers hält. Vor der ersten Pirschfahrt erklärt einem der erfahrene Safari Guide die Regeln, an die man sich definitiv halten sollte, damit die Safari in Südafrika ein sicheres und unvergessliches Erlebnis wird.

Nicht im Fahrzeug aufstehen oder den Arm weit raushalten

Auf keinen Fall sollte man im offenen Land Rover aufstehen (um eventuell ein besseres Foto machen zu können). Die wilden Tiere sind an die Fahrzeuge gewöhnt und erkennen dessen Silhouette als etwas, das keine Gefahr birgt.

Außerdem sollte man keinen Arm heraushalten oder Ellenbogen über das Auto hängen lassen, da man ab und zu unerwartet durch dichtes Gestrüpp fährt – und man möchte ja keinen dornenzerkratzten Arm am Ende der Safari haben.

Nicht die Tiere rufen, pfeifen oder ans Auto klopfen

Bei Tiersichtungen sollte man es auf jeden Fall unterlassen, nach den Tieren zu rufen oder eventuell ans Fahrzeug zu klopfen, um sie anzulocken und ein gutes Foto aus nächster Nähe zu erhaschen.

Die Tiere würden dadurch nur aufgescheucht werden und wegrennen. Größere Tiere, wie Elefanten, könnten eventuell auch einen Angriff starten. Natürlich sollte man die wilden Tiere auch nicht anfassen oder füttern.

Nicht ungeduldig sein, nicht hetzen oder erzwingen

Auf einer Safari sollte man es wirklich afrikanisch angehen – einfach nur komplett entspannen, gelassen sein und die Natur und die wilden Tiere genießen. Ungeduld und Hektik sind hier fehl am Platz.

Man sollte auch nicht sofort die Big Five auf der ersten Pirschfahrt erwarten – es geht auch um das Erlebnis in der Natur, den Klang der Tiere im südafrikanischen Busch, den Sternenhimmel am Abend und die Lagerfeueratmosphäre in der Safari-Lodge.

Die Zeit geht sowieso viel zu schnell vorbei. Bevor es zurück in den Alltag geht, sollte man einfach mal die Seele baumeln lassen und alles einfach in Ruhe auf sich zukommen lassen. Hat man nicht alle Tierarten gesehen, macht das auch nichts. Man kann ja jederzeit wiederkommen oder ein anderes Wildreservat erkunden.

Nicht die kleinen Dinge übersehen

Im südafrikanischen Busch gibt es, wie oben bereits angedeutet, auch noch viele andere spannende Dinge zu entdecken – nicht nur die Big Five. Viele bunte Grashüpfer springen einem vor die Füße auf dem Weg zum Land Rover.

Auf der Pirschfahrt entdeckt man dann eventuell einen Mistkäfer, der einen riesigen Dung-Ball vor sich her rollt oder der Ranger erspäht einen Tausendfüßler („Shongololo“) oder eine Schildkröte und gibt interessante Informationen zu diesen Tierarten weiter.

Man kann dem Zwitschern der verschiedensten Vögel lauschen und diverse Blumen- und Pflanzenarten entdecken. Ab und an quakt vielleicht auch mal ein Frosch. Zurück in der Lodge hängt dann eventuell eine Stabheuschrecke an der Wand und eine farbenfrohe Eidechse sonnt sich auf einem Stein. Man sollte also definitiv auch ein Auge für die kleineren Lebewesen haben.

Nicht die Natur verschmutzen

Damit es ein nachhaltiges Naturerlebnis wird, das die Tiere und die Umwelt schützt, ist es streng verboten, seinen Müll aus dem Fahrzeug zu werfen. Plastikbeutel oder Gasflaschen, die zersplittern könnten, verschmutzen nicht nur die Umwelt, sondern sind auch eine große Gefahr für die Wildtiere.

Man kann seinen Müll in dafür vorgesehenen Taschen im Vordersitz des Land Rovers oder im eigenen Rucksack verstauen und ihn dann nach der Pirschfahrt in der Safari-Lodge entsorgen.

Keine sanfte Fahrt erwarten (nicht die „afrikanische Massage“ verpassen)

Eine Pirschfahrt ist oft sehr holprig, besonders wenn die Land Rover off-road im abwegigen Terrain fahren. Außerdem sind die Sandstraßen beziehungsweise Schotterpisten oft von starken Regenfällen ausgewaschen und haben viele Löcher oder sind einfach uneben.

Der Land Rover schwankt dann während der Fahrt oft von rechts nach links. Die Ranger meinen oft auf Spaß, man sollte sich einfach entspannt zurücklehnen, dann kann man quasi eine kostenlose „afrikanische Massage“ auf dem Game Drive genießen.

Nicht alles besser wissen als der Ranger

Wer schon oft auf einer Safari war oder generell ein großes Interesse an der Tier- und Pflanzenwelt in Südafrika hat, ist sicherlich sehr belesen und hat sich vor Antritt der Reise gut informiert. Trotzdem sollte man sich nicht als „Besserwisser“ aufspielen und den Guide seinen Job machen lassen. Dieser hat eine spezielle Ausbildung in diesem Bereich genossen und definitiv viel mehr Zeit im südafrikanischen Busch verbracht als jeder Tourist.

Der Ranger kennt das Verhalten der Tiere und kann viele interessante Fakten zu Flora und Fauna des jeweiligen Wildreservats weitergeben. Nicht alles, was man irgendwo im Internet gelesen hat, stimmt unbedingt und mancher Safari-Gast ist eventuell zum ersten Mal auf einer Pirschfahrt.

Darum gilt: Bitte den Ranger ausreden lassen und nicht alles besser wissen.

Nicht nur an eigene Interessen denken

Auf einem Game Drive sind die verschiedensten Leute aus aller Herren Länder mit den verschiedensten Interessen vereint. Manche Safari-Gäste waren eventuell schon auf mehreren Pirschfahrten in verschiedenen Reservaten und haben schon viele verschiedene Tierarten gesehen, andere erleben die südafrikanische Wildnis vielleicht zum ersten Mal.

Dass es da natürlich viele unterschiedliche Interessen gibt, ist verständlich. Es gibt Leute, die speziell zur Vogelbeobachtung auf eine Safari gehen, während andere unbedingt ihren ersten Löwen in freier Wildbahn beobachten wollen. Hier gilt: Bitte ein wenig Verständnis für die Interessen der Anderen mitbringen.

Der kompetente Ranger wird versuchen, alle Wünsche der Safari-Gäste, so gut es geht, mit einzubeziehen und für alle ein spannendes Erlebnis zu kreieren. Wer sich in eine Lodge eingebucht hat, kann ja auch auf mehrere Game Drives an verschiedenen Tagen gehen. Man muss nicht sofort auf der ersten Pirschfahrt alle Tierarten, die man sehen wollte, abhaken können. Es geht um das Erlebnis in der Natur.

Keinen Game Drive oder Buschwanderung auslassen

Schlafen kann man auch später noch – eine Safari in Südafrika ist ein einmaliges Erlebnis. Meistens hat man nur ein paar Tage zur Verfügung, um die Tier- und Pflanzenwelt zu erkunden. Diese Zeit sollte man auf jeden Fall ausnutzen.

Es empfiehlt sich, jeden Game Drive und jede Möglichkeit zu einer Buschwanderung auch wahrzunehmen. Ansonsten kann es sein, dass gerade an dem Morgen, an dem man mal ausschlafen wollte, ein Leopard oder die Löwen-Babys gesichtet wurden, auf die man die ganze Zeit gewartet hat. Dies würde man später natürlich extrem bereuen.

Wer sich so glücklich schätzen kann, eine Safari in einem der südafrikanischen Wildreservate erleben zu können, sollte diese einmalige Naturerfahrung auch komplett auskosten.

Selbstfahrer: Nicht mitten im Busch austeigen

Besonders wichtig für Selbstfahrer, die zum ersten Mal auf Safari sind: Bitte auf keinen Fall aus dem Auto aussteigen – egal wie faszinierend die Szenerie oder die Tiersichtung ist und egal wie sehr es einen reizt, ein Foto aus nächster Nähe zu machen. Dies gilt auch, wenn man sich einfach nur die Beine vertreten möchte. Dafür gibt es vorgesehene (eingezäunte) Gebiete oder Rest Camps.

Auf geführten Game Drives mit einem Ranger gibt es dann die Möglichkeit, an ausgewählten sicheren Stellen eine Pause einzulegen. Man sollte sich dann aber trotzdem immer in der Nähe des Fahrzeugs und des Ranges aufhalten und nicht einfach so durch die Gegend wandern.

Selbstfahrer: Nicht ewig an einer Sichtung stehen bleiben

Als Selbstfahrer sollte man auch nicht ewig an einer bestimmten Sichtung verharren. Es gibt noch genügend andere Leute, die schon Schlange stehen und auch ein paar Fotos von den Geparden-Babys oder dem Leoparden auf dem Baum ergattern möchten. Man kann ja zu einem späteren Zeitpunkt dort noch einmal vorbeischauen und schauen, was sich so getan hat – falls man zwischendurch nicht so schon viele andere interessante Dinge gesehen hat.

Selbstfahrer: Nicht zwischen eine Tiermutter und ihr Baby geraten

Die wichtigste Devise für alle Selbstfahrer auf Safari lautet: Auf keinen Fall sollte man mit dem Auto zwischen eine Tiermutter und ihr Baby geraten. Es ist extrem wichtig, immer genug Abstand zu halten und den Tieren und sich selbst einen Weg zum Ausweichen zu geben.

Keine grellen Farben (besonders auf einer Buschwanderung)

Für eine Safari – und besonders für eine Buschwanderung – empfiehlt es sich immer, erdfarbene Kleidung zu tragen (Grün, Beige, Braun, Khaki). Grelle Farben (Pink, Rot, Gelb) schrecken die wilden Tiere schon von Weitem ab.

Nicht ohne Sonnenschutz und Zwiebel-Look auf Safari

Da man mehrere Stunden auf einer Pirschfahrt verbringt und die Sonneneinstrahlung in Südafrika sehr stark ist, sollte man definitiv an die Sonnencreme und einen Sonnenhut oder ein Base-Cap denken.

Wer sich vor Staub schützen will, der einem durch ein vorbeifahrendes Auto schnell in die Augen geraten kann, sollte eine Sonnenbrille mit großen Gläsern aufsetzen.

Früh ist es meist noch kühl, aber die Temperaturen ändern sich schnell. Der Zwiebel-Look ist auf Safari auch immer gefragt (Pullover oder Jacke am frühen Morgen, die man dann später ausziehen kann).

Nicht mit Flip-Flops in die Wildnis

Wenn man auf einem geführten Game Drive eine Pause einlegt, kann es mit Flip-Flops sehr unbequem werden. Es liegen viele Dornen auf dem Boden, die sich manchmal durch die dünne Sohle oder in die Zehen bohren. Man sollte auf einer Pirschfahrt also festes Schuhwerk tragen.

Im afrikanischen Busch gibt es auch allerhand kleineres Getier, wie Skorpione oder Schlangen. Feste Schuhe schützen einen einfach besser vor eventuellen Stichen oder Bissen. Die Flip-Flops kann man dann später auf dem Weg zum Pool in der Lodge anziehen.

Nachts nicht ohne Eskorte vom Ranger herumlaufen

Besonders in Safari-Lodges, die nicht eingezäunt sind, sollte man nachts nicht alleine durch die Gegend laufen, es sei denn, man möchte unbedingt über eine Hyäne oder einen Büffel stolpern.

Nach dem Abendessen bringt der Ranger seine Gäste sicher zum Chalet. Dort kann man dann noch vom eigenen Deck die wilden Tiere und die Sterne beobachten. Alleingänge oder Erkundungs-Touren ohne den Ranger sollte man nachts aber auf jeden Fall unterlassen.