Tierarten auf Safari – Säugetiere, Vögel, Reptilien, Insekten

Fauna in Südafrika

Tierarten auf Safari

Foto mit freundlicher Genehmigung des Indalu Game Reserve

Natürlich will jeder die Big Five auf einer Safari in Südafrika sehen und erleben, aber im afrikanischen Busch warten noch viel mehr Tiere darauf, entdeckt zu werden.

Abgesehen von Löwen, Elefanten, Büffeln, Nashörnern und Leoparden – welche weiteren Säugetiere sind interessant und beliebt bei Safari-Gästen? Welche anderen Tierarten bekommt man vor die Linse?

Auf einer Pirschfahrt sollte man auf jeden Fall auch ein Auge für die etwas kleineren, aber eventuell sehr bunten, Lebewesen haben.

Säugetiere auf Safari in Südafrika

Big Five

Die begehrtesten Säugetiere auf einer Safari sind natürlich die Big Five, über die wir einen separaten Artikel mit interessanten Fakten und Informationen erstellt haben.

Nilpferd

Nilpferde sind die gefährlichsten Säugetiere der Welt – aufgrund ihres aggressiven und unvorhersagbaren Verhaltens sowie ihrer scharfen Zähne. Sie halten sich die meiste Zeit im Wasser auf, kommen aber am späten Nachmittag an Land – hier können sie dann eine Geschwindigkeit von bis zu 38 km/h erreichen.

Nilpferde leben in größeren Gruppen (ca. 15 Tiere). Nur die Augen, Ohren und Nasenlöcher ragen aus dem Wasser. Ein dominanter Bulle beschützt seinen „Harem“ (verschiedene Weibchen mit Jungtieren) und verteidigt sein Revier.

Mit ihren kurzen Beinen können Nilpferde auf dem Grund entlanglaufen. Nachmittags, wenn die Sonneneinstrahlung nicht mehr so stark ist, begeben sie sich dann an Land. Ihre Haut ist ca. 5 cm dick. Als zusätzliche Schutzschicht vor der Sonne geben ihre Drüsen eine orange-rote Flüssigkeit ab, die wie eine Sonnencreme wirkt.

Ein Nilpferd kann bis zu 4 Meter lang und 2-3 Tonnen schwer werden. Die Schulterhöhe beträgt 1,4 m. Nach 8 Monaten Schwangerschaft wird 1 Junges geboren, das bei der Geburt ca. 30 kg wiegt.

In der Nacht sind sie hauptsächlich mit der Nahrungssuche beschäftigt und können bis zu 40 kg Gras vertilgen. Manchmal laufen sie in einer Nacht sogar 15-30 km weit, um an frisches Gras zu kommen.

Auf einem Game Drive oder einer Boots-Safari wartet jeder sehnsüchtig darauf, dass ein Flusspferd sein Maul weit aufreißt – dies ergibt ein perfektes Erinnerungsfoto.

Flusspferde lieben Grasländer in der Nähe von Flüssen und Feuchtgebieten. In Südafrika sind die St. Lucia Flussmündung und der iSimangaliso Wetland Park perfekte Orte, um diese dicken Vielfraße zu beobachten. Ansonsten findet man sie beispielsweise auch im Kruger Nationalpark oder im Hluhluwe-Imfolozi Park.

Gepard

Der Gepard ist das schnellste Landtier der Welt und kann in einem Sprint bis zu 112 km/h erreichen. Diese Raubkatze kann bis zu 2 Meter lang und 40-60 kg schwer werden. Die Schulterhöhe beträgt 0,8 m. Nach ca. 3 Monaten Schwangerschaft werden meist 3-4 Junge geboren.

Geparden haben lange Beine, einen kleinen Kopf und eine dünne Taille. Ein markantes Zeichen sind die schwarzen „Tränenstreifen“, die von den Augen an der Nase entlang nach unten laufen. Auf dem Fell befinden sich schwarze Punkte (kein Rosetten-Muster wie beim Leoparden).

Diese agilen Raubkatzen fressen gern Antilopen, aber auch kleinere Säugetiere und Vögel. Sie halten gern von einem Termitenhügel aus Ausschau nach Beute. Nach einem Sprint sind sie ziemlich schnell erschöpft, das heißt, sie müssen sicher gehen, dass sie die Beute auch erwischen.

Geparden findet man in Südafrika in Grasländern, offenen Waldgebieten, aber auch in Halbwüstengebieten.

Giraffe

Giraffen können insgesamt bis zu 6 Meter groß werden. Aus dieser Höhe – und aufgrund der guten Sehkraft – können sie Löwen in 2 km Entfernung erkennen.

Wie kann man eine weibliche und eine männliche Giraffe voneinander unterscheiden? Die Hörner eines Weibchens sind dünner und kürzer und außerdem behaart – die männlichen Giraffen haben eine „Glatze“ – die Hörner sind also unbehaart, etwas dicker und kürzer.

Männliche Giraffen wiegen ca. 1000-1400 kg (Weibchen 700-950 kg). Die braunen Flecken der männlichen Giraffen können im Alter etwas dunkler werden.

Man findet sie in offenen Waldländern oder trockenen Savannen. Giraffen fressen gerne Blätter, Zweige, Früchte oder auch Akazien-Dornen – ihre lange Zunge (die bis zu 45 cm lang sein kann) ist dabei sehr hilfreich.

Nach 15 Monaten Schwangerschaft wird 1 Junges geboren – bei der Geburt fällt das Jungtier aus ca. 1,5 m Höhe auf die Erde. Nach nur ca. 1 Stunde kann es dann aufstehen und laufen.

Ein lustiges Bild auf einer Safari ist es immer, wenn Giraffen am Wasserloch versuchen, etwas zu trinken (sie müssen hierzu erst einmal ihre Vorderbeine weit auseinanderstellen, um überhaupt mit dem Kopf nach unten ans Wasser zu kommen).

Zebra

In Südafrika gibt es zwei verschiedene Arten von Zebras: Das Steppenzebra und das Kap-Bergzebra. Kap-Bergzebras sind kleiner und haben einen weißen Bauch. Steppenzebras sind etwas größer und haben durchgehende Streifen (auch am Bauch).

Das Streifenmuster eines jeden Zebras ist einzigartig – keines gleicht dem anderen. Wenn ein Zebra gesund ist und genügend Nährstoffe erhält, steht seine Mähne aufrecht – ansonsten kippt sie zur Seite.

Als Schutz vor Feinden stellen sich Zebras in Gruppen zusammen. Die schwarzen und weißen Streifen scheinen zu helfen, Gegner zu verwirren. Diese können dann kein einzelnes Tier mehr erkennen, sondern nur einen großen „Ball“ von Zebras ausmachen.

Zebras und Gnus sieht man im afrikanischen Busch oft zusammen – zwischen ihnen herrscht eine Art Symbiose: Zebras sehen besser und Gnus hören besser. Außerdem lieben Zebras eher das lange Gras und die Gnus fressen dann die kürzen Stoppeln, die übrig geblieben sind.

Diese „Pferde in Pyjamas“ können 2,5-3 m lang und 300 kg schwer werden. Die Schulterhöhe beträgt ca. 1,3 m. Nach 12 Monaten Schwangerschaft wird 1 Junges geboren.

Steppenzebras lieben offene Savannen sowie offene Grasländer mit Zugang zu Wasser. Kap-Bergzebras findet man, wie der Name schon vermuten lässt, auf Hängen und Plateaus von bergigen Gebieten im Westkap, Ostkap und Nordkap.

Gnu

Die Gnus gesellen sich, wie oben bereits erwähnt, gern zu den Zebras. Sie gehören zu den Ugly Five (den „Hässlichen Fünf“), denen ein extra Artikel gewidmet wurde.

Afrikanische Wildhunde

Afrikanische Wildhunde sind leider vom Aussterben bedroht. Sie stehen auf Platz 2 der Liste der am stärksten gefährdeten Fleischfresser in Afrika (auf Platz 1 ist der Äthiopische Wolf).

Im Jahr 2010 gab es nur noch geschätzte 150 Exemplare im Krüger Park. Die Population erholt sich langsam wieder und heutzutage befinden sich ca. 350-450 Wildhunde im Krüger Nationalpark in Südafrika.

Afrikanische Wildhunde jagen gerne in Rudeln (ca. 10 Tiere), oft auch an den Zäunen von Reservaten, um ihre Beute in die Enge zu treiben. Für die gejagten Impalas und andere mittelgroße Antilopenarten (manchmal sogar Zebras oder Gnus) gibt es dann keinen Ausweg mehr.

Nur das Alpha-Pärchen eines Rudels bekommt Junge. Nach 2,5 Monaten Schwangerschaft werden im Durchschnitt 7 Junge geboren. Die Schulterhöhe von Afrikanischen Wildhunden beträgt ca. 75 cm. Sie können 20-30 kg schwer werden.

Man kann sie in den Savannen und Waldländern der Reservate im Nordosten des Landes antreffen.

Erdmännchen

Die kleinen Erdmännchen gehören zu den „Scheuen Fünf“ („Shy Five“), die in einem extra Artikel genauer beschrieben werden.

In freier Wildbahn trifft man sie sehr selten an. In der Buffelsdrift Game Lodge in der Karoo gibt es allerdings spezielle Erdmännchen-Safaris, bei denen man die Chance hat, diese putzigen Tierchen zu beobachten.

Antilopen-Arten

Eland

Dies ist die größte Antilopenart in Südafrika – mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,7 m und einem Gewicht von 700-800 kg. Eland-Antilopen lieben offene Savannen, bergige Graslandschaften und Trockensavannen. Nach 9 Monaten Schwangerschaft wird 1 Jungtier geboren.

Kudu

Die Kudu-Männchen mit ihren langen gebogenen Hörnern sind immer ein tolles Fotomotiv. Ihre Schulterhöhe beträgt 1,4 m. Sie können bis zu 170 kg schwer werden. Wie bei den Eland-Antilopen kommt auch nur 1 Junges nach 9 Monaten Schwangerschaft zu Welt. Kudus halten sich gern im Dickicht in der Nähe von Flüssen auf.

Impala

Impalas werden von den Rangern auf Safari oft als „Fast Food“ des afrikanischen Buschs bezeichnet. Für ihre Feinde stellen sie quasi einen schnellen Snack dar. Impalas sind aber eine der erfolgreichsten Antilopenarten und haben gute Überlebenschancen, da sie sich eine schlaue Paarungsstrategie überlegt haben:

Alle Weibchen werden ungefähr zur gleichen Zeit schwanger (Mai). Nach 6,5 Monaten werden dann die Jungtiere geboren. Das heißt, es gibt extrem viele neugeborene Impalas auf einen Schlag (November bis Dezember). So viel auf einmal können selbst ihre Feinde nicht fressen.

Impalas kann man gut an den schwarzen Streifen am Hinterteil erkennen. Sie können 40-50 kg schwer werden und lieben die Buschlandschaften sowie die Akazien- und Mopanewälder in Südafrika.

Springbock

Nicht nur der Name der südafrikanischen Rugby-Mannschaft, sondern auch ein Getränk ist nach dieser Antilopenart benannt. Springböcke sind mittelgroße Antilopen mit hellbraunem Fell, einem dunkelbraunen Streifen an der Seite und einem weißen Bauch. Die Hörner eines männlichen Springbocks können bis zu 35 cm lang werden. Die Schulterhöhe beträgt ca. 75 cm. Sie können bis zu 100 km / h schnell rennen und lieben offene Savannen und trockene sowie baumlose Gebiete. Auf Safari in Südafrika sieht man oft große Springbock-Herden mit einer Vielzahl von Tieren.

Buntbock (engl.: „Bontebok“)

Der Buntbock ist nicht wirklich bunt, sondern hat braunes Fell und einen weißen Streifen auf der Nase. Seine Beine und sein Hinterteil sind weiß. Buntböcke leben hauptsächlich in der Westkap-Region (z.B. im gleichnamigen Bontebok Nationalpark). Diese Antilopenart bevorzugt die Fynbos-Region in der Nähe der Küste.

Oryx-Antilope / Spießbock

Oryx-Antilopen haben spitze Hörner, die bis zu 85 cm lang werden können. Sie halten sich gerne in trockenen und halbtrockenen Gebieten im Norden von Südafrika auf (z.B. Kalahari). Sie sind eher in Namibia und Botswana heimisch.

Natürlich gibt es noch viel mehr Antilopenarten in Südafrika, wie zum Beispiel Kuhantilopen, Riedböcke, Buschböcke, Ducker, Nyalas oder die kleinen Steinböckchen.

Weitere Tierarten auf Safari: Insekten, Reptilien und Vögel

Insekten

Unter den Insekten gibt es die verschiedensten bunten Tierarten zu entdecken, beispielsweise farbenfrohe Grashüpfer oder Libellen. Außerdem ist der Mistkäfer sehr beliebt bei Safari-Besuchern. Dieser rollt seinen Dung-Ball vor sich her und ist entweder flugunfähig (Addo Elefantenpark) oder kann sogar fliegen (im Nordosten des Landes). Manchmal begegnet man auch einem „Shongololo“, einem Tausendfüßler, der bis zu 32cm lang werden kann.

Reptilien

Die Leopardenschildkröte gehört zu den (Little Five), da ihr Muster auf dem Panzer an einen Leoparden erinnert. Oft findet man auch ein paar Geckos oder Eidechsen in der Nähe der Lodge. Natürlich weniger beliebt, aber definitiv Bestandteil des südafrikanischen Busches, sind die verschiedensten Schlangenarten – von harmlosen Exemplaren bis hin zur grünen „Boomslang“ (Baumschlange) oder der gefährlichsten Giftschlange Afrikas, der Schwarzen Mamba.

Vogelarten

Nicht nur im Land oder im Wasser gibt es in den südafrikanischen Wildreservaten und Safari Parks Einiges zu entdecken, sondern auch in der Luft (oder auf den Bäumen) – von kleinen und bunten Vögeln bis hin zu Greifvögeln oder dem größten (aber flugunfähigen) Vogel der Welt. Ein paar dieser Vogelarten in Südafrika werden in einem extra Artikel genauer beschrieben.